Sexuelle Probleme
Ochs tut es, Kuh tut es, auch das liebe Känguru tut es, du tu es, sei einmal verliebt. Jede(r) oder fast jede(r) tut es ... und fast alle fragen sich, ob das denn richtig oder normal sei, was sie da machen.Sexualität ist ein menschliches Grundbedürfnis. In ihr kommen die gesamte Erfahrung und Beziehungsgeschichte eines Menschen zum Ausdruck. Sexualität vollzieht sich - real oder in der Phantasie - in Beziehungen zu einem anderen Menschen.
Sexualität ist konkret.
"Ich hab meist keine Lust auf Sex, wenn es viel ist, schlafen wir zweimal im Monat miteinander"; "Ich bin meinem Mann nicht immer treu, ist das bei anderen Frauen auch so?"; "Ich besitze kein Sexspielzeug, und ich glaube, andere Männer können öfter als ich, und mir gelingt es nie, Frauen in einer Disco aufzureißen"; "Ich bin seit 20 Jahren auf der Suche nach meiner großen Liebe, finde sie aber nicht".
Die Menschen heute glauben, vieles oder sogar alles über Sex zu wissen, aber sie sind gleichzeitig enorm verunsichert, denn in Illustrierten und Filmen wird gewöhnlich nur ein sehr kleiner Teil aus dem breitem Spektrum menschlicher Sexualität gezeigt, das heißt, es werden Mythen und Fehlvorstellungen über Sexualität produziert. Immer dann, wenn nur ein kleiner Teil der Wirklichkeit für das Ganze ausgegeben wird, kommt es zu dogmatischen und einseitigen Vorstellungen. Der Sexmythos hat sich in den letzten Jahrzehnten umgedreht. Vor den 50-er Jahren war das Thema Sex in der Öffentlichkeit tabu, heute ist das Thema Sex allgegenwärtig.
Es ist beinahe schon selbstverständlich in Talkshows über multiple Orgasmen, Seitensprünge oder sado-masochistische Praktiken zu reden.
Das setzt viele unter Druck, gedanklich, gefühlsmäßig und in den Erwartungen. Nachdem in den Medien hauptsächlich die Hochleistungs- oder die Spezialitäten-Sexualität dargestellt wird, sind viele, die sogenannten normalen Sex haben, verunsichert.
- Es ist kein richtiger Mann, der seiner Partnerin keinen vaginalen Orgasmus bescheren kann.
- Der Penis muss groß und stahlhart sein, um eine Frau befriedigen zu können.
- Zur Sexualität ist immer starke Erregung notwendig.
- Sexualität bedeutet immer Geschlechtsverkehr und Ejakulation.
- Selbstbefriedigung schadet der Partnerschaft.
- Männer sind allzeit bereit.
- Frauen sollen mehrfache Orgasmen haben.
- Der gleichzeitige Orgasmus ist das höchste Glück.
- Eine Partnerschaft muss lebenslang leidenschaftlich sein.
In der Sexualtherapie werden diese und andere Mythen hinterfragt. Gleichzeitig aber bieten TherapeutInnen konkrete Informationen und Handlungsmöglichkeiten an, mit denen sexuelle Probleme gelöst werden können. Die Therapie des vorzeitigen Samenergusses etwa führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Erfolg.