Bluthochdruck
Patienten mit Bluthochdruck lehnen es häufig ab, die vorgeschriebenen Medikamente für die Blutdrucksenkung zu nehmen. Die Ursachen dafür waren nicht so richtig klar. Der deutsche Psychologe und Verhaltenstherapeut Harald Rau hat in einer Experimentreihe an der Universität Tübingen zeigen können, dass Bluthochdruck wie eine Art Doping wirkt. Wer den Menschen den Bluthochdruck mit Medikamenten wegnimmt, nimmt ihnen einen Teil des angenehmen Lebensgefühls. Denn Menschen mit Bluthochdruck empfinden diesen als angenehm. Er erhöht das allgemeine Wohlbefinden. Gleichzeitig aber kann Bluthochdruck zu Gehirnschlag und Lähmungserscheinungen führen, zu Herzinfarkt und zu Nierenproblemen. Die Todesursache Nr. 1 in Österreich, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, werden zum Großteil durch zu hohen Blutdruck hervorgerufen. Insofern ist er eine Volksseuche.Es ist also wichtig, den Bluthochdruck zu senken. Mit Hilfe einer psychologischen Technik, nämlich von Biofeedback (siehe dort), gelingt es den Bluthochdruck zu verringern. Allerdings wird die Senkung auf Dauer nicht erfolgreich sein. Denn Bluthochdruck ist angenehm, und die Patienten werden unglücklich sein über ihren verlorenen Bluthochdruck. Sie werden relativ schnell wieder anfangen, den Bluthochdruck neu zu entwickeln.
Bluthochdruckbehandlung mit Biofeedback ist langfristig nur dann erfolgreich, wenn die Menschen zusätzliche Möglichkeiten bekommen, mit Stress und Schmerz umzugehen. Verhaltenstherapeutische Genuss-, Stress- und Schmerzbewältigungsprogramme versetzen Patienten in die Lage mit anderen Mitteln als Bluthochdruck gegen Schmerz und Stress vorzugehen.