Transsexualismus & Geschlechtsdysphorie
Von Geschlechtsdysphorie bzw. Transsexualismus betroffene Menschen haben ein anhaltendes Unbehagen und ein Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen, biologischen Geschlecht. Sie fühlen sich im falschen Körper. Die Klienten/ die Klientinnen haben die dauerhafte innere Gewissheit, dass sie dem anderen Geschlecht zugehören. Entweder ist ihr körperliches Erscheinungsbild männlich und sie empfinden sich als Frau, oder ihr körperliches Erscheinungsbild ist weiblich und sie empfinden sich als Mann.Meistens können sich die Betroffenen bis weit in die Kindheit an dieses paradoxe Zugehörigkeitsgefühl zurückerinnern. Im Laufe der Jahre wird der Leidensdruck immer größer, der dazu führen kann, dass die Betroffenen ihr Äußeres den inneren Empfindungen angleichen wollen. Sie versuchen durch hormonelle und chirurgische Eingriffe weitest möglich das Erscheinungsbild des angestrebten Geschlechts anzunehmen und sowohl sozial als auch juridisch anerkannt im gewünschten Geschlecht zu leben.
Die alleinige Stärke des Geschlechtsanpassungswunsches und die Selbstdiagnose der Betroffenen können jedoch nicht als zuverlässige Indikatoren für das Vorliegen eines Transsexualismus angenommen werden. Eine zuverlässige Beurteilung im Rahmen fachärztlicher Untersuchungen (Psychiatrie, Psychotherapeutische Medizin, Gynäkologie, Urologie, Endokrinologie, Gerichtsmedizin) und eine psychotherapeutische wie auch klinisch-psychologische Diagnostik sind notwendig.
Empfohlen ist eine kontinuierlich begleitende fachärztliche, psychotherapeutische oder klinisch-psychologische Behandlung während des gesamten Prozesses, entsprechend dem Ausmaß des individuellen Leidenszustandes der Klienten und Klientinnen.